Ein einfaches, symbolisches Icon in Schwarz-Weiß, umrahmt von einem dicken schwarzen Kreis, der unten geöffnet ist. Im Zentrum steht eine Figur mit verschränkten Armen, durch die ein gezackter Blitz fährt, was innere Anspannung, Wut oder emotionalen Schock symbolisiert. Unter der Figur ist eine Reihe von parallelen und sich kreuzenden Strichen zu sehen, die Selbstverletzung (Ritzen) darstellen. Das Gesamtbild symbolisiert den inneren Druck und das selbstschädigende Verhalten (SSV).
selbstschädigendes und selbstverletzendes verhalten

führen kann. risikoverhalten bezieht sich auf verhaltensweisen, die bewusst oder unbewusst ein hohes risiko für verletzungen, krankheiten oder andere negative folgen bergen.

einige beispiele für riskantes verhalten, das als selbstschädigend betrachtet werden kann, sind:

rauchen von zigaretten oder tabakprodukten, die das risiko von herz-kreislauf-erkrankungen, krebs und anderen gesundheitlichen problemen erhöhen können.

fahren unter dem einfluss von alkohol oder drogen, was zu unfällen, verletzungen und sogar zum tod führen kann.

unprotected sex, dass das risiko von sexuell übertragbaren krankheiten und ungewollten schwangerschaften erhöht.

übermäßiger alkoholkonsum, der zu lebererkrankungen, herzproblemen und anderen gesundheitlichen problemen führen kann.

extremsportarten und andere aktivitäten mit hohem verletzungsrisiko, die zu körperlichen verletzungen und sogar zum tod führen können.

insgesamt kann riskantes verhalten zu einer beeinträchtigten lebensqualität, beziehungsproblemen, arbeitsplatzproblemen und anderen schwierigkeiten führen. es ist wichtig, dass menschen, die riskantes verhalten zeigen, professionelle hilfe suchen, um ihr verhalten zu ändern und ihre lebensqualität zu verbessern.

sucht als selbstschädigendes verhalten

„sucht“ kann als selbstschädigendes verhalten betrachtet werden, da es sich um ein verhalten handelt, das zu körperlichen, psychischen und sozialen schäden führen kann. sucht bezieht sich auf eine abhängigkeit von einer substanz oder einem verhalten, die dazu führt, dass eine person ihr verhalten trotz negativer konsequenzen fortsetzt.

einige beispiele für selbstschädigendes verhalten im zusammenhang mit sucht sind:

  • alkohol- und drogenmissbrauch, der zu lebererkrankungen, herzproblemen, gedächtnisverlust und anderen gesundheitlichen problemen führen kann.
  • glücksspielsucht, die zu finanziellen schwierigkeiten und emotionalen belastungen führen kann.
  • internetabhängigkeit, die zu sozialer isolation, schlafstörungen und anderen problemen führen kann.
  • essstörungen, wie z.b. anorexie oder bulimie, die zu körperlichen schäden und ernährungsbedingten krankheiten führen können.

insgesamt kann selbstschädigendes verhalten im zusammenhang mit sucht zu einer beeinträchtigten lebensqualität, beziehungsproblemen, arbeitsplatzproblemen und anderen schwierigkeiten führen. es ist wichtig, dass menschen, die von sucht betroffen sind, professionelle hilfe suchen, um ihre abhängigkeit zu überwinden und ihre lebensqualität zu verbessern.

essstörungen

besonders unter den frauen, welche an einer psychischen erkrankung erkrankt sind, kommen essstörungen hinzu. dabei handelt es sich zumeist um eine esssucht oder eine ess-brech-sucht. beides sind folgen des typischen impulsiven verhaltens, welches nicht kontrolliert werden kann.

esssucht – fresssucht

immer wieder hört man, dass menschen aus lauter frust essen. die tüte chips oder die tafel schokolade sind da weit verbreitet. damit sollen die unangenehmen gefühle, wie zum beispiel wut und ärger weggewischt werden.

zum problem wird dieses verhalten jedoch, wenn dies der einzige weg ist, mit solchen gefühlen umzugehen. so kann das essen schnell zur sucht werden.

man spricht von einer esssucht, wenn die folgenden punkte erfüllt sind:

  •  essen ist zwanghaft und nicht kontrollierbar
  • essen, bis man umgangssprachlich platzt
  • das herunterschlingen von essen
  • essen, ohne dass man hunger hat
  • wiederkehrende fressanfälle. zwei davon pro woche über mindestens 6 monate
  • allein essen aus scham vor anderen
  • ekel nach dem essen, vor sich selbst und der nahrung
  • leiden an schuldgefühlen, depressionen oder selbstvorwürfen nach dem essen.

ess-brech-sucht (bulimie)

die fressattacken erfolgen mit meist leicht zu verzehrenden nahrungsmitteln, welche zusätzlich auch noch viel kalorien enthalten. zu einer bulimie gehört aber immer der gedanke, dass man möglichst dünn sein möchte. so wird nach den fressattacken, dass eben gegessene durch erbrechen oder abführmittel wieder abgeführt.

fressattacken sind für die betroffenen nicht zu kontrollieren. es entsteht ein minderwertigkeitsgefühl und / oder ein gefühl der schwäche. dadurch entstehen immer wieder neue emotionelle krisen, welche dann wieder zu einer fressattacke führen.

eine bulimie schädigt den körper des betroffenen sehr stark. es kommt zu kreislaufproblemen, herzproblemen, zu veränderungen in der speiseröhre und der magenschleimhaut und zu zahnschäden durch die magensäure. alle eventuellen schäden hier jetzt aufzuzählen, wäre zu lang und würde den rahmen sprengen.

 man spricht von einer bulimie, wenn:

  • keine kontrolle über sich während der einnahme der nahrungsmittel besteht
  • das gerade gegessene umgehend erbrochen oder durch andere mittel wieder abgeführt wird.
  • zweimal in der woche gegessen und gebrochen / abgeführt wird und dies über mindestens zwei monate

magersucht (anorexie)

nur in wenigen fällen wird bei betroffenen der persönlichkeitsstörung eine magersucht festgestellt. unter magersucht versteht man ein verhalten, welches ein zwanghaftes hungern auslöst. bei vielen menschen taucht immer wieder gedanke auf, dass man annehmen möchte oder sollte, da man ein gewichtsproblem hat. diese gedanken bestehen bei betroffenen dauerhaft. sie fühlen sich immer zu dick und zu unansehnlich.

der magersüchtige hat aber tatsächlich hunger und auch ein hungergefühl. er zwingt sich aber immer dazu, nichts zu essen.

eine magersucht kann zu vielen körperlichen problemen führen. zum beispiel:

  • ein gestörter hormonhaushalt
  • der blutdruck sinkt stark ab
  • die periode bleibt aus
  • der stoffwechsel geht auf sparflamme, da ihm nicht genügend nahrung zugeführt wird<
  • es kann zur blutarmut kommen
  • depressionen und schlafstörungen

eine magersucht ist häufig tödlich. fast jeder zehnte betroffener stirbt daran und selbst bei den übrigen bleiben zumeist dauerhafte schäden zurück.

wir sprechen von einer magersucht, wenn:

  • das abnehmen nur allein durch das nichtessen und / oder abführen erfolgt
  • in sehr kürzer zeit mindestens 20 % des körpergewichts verloren werden
  • zu starkes und / oder übermäßiges trainieren

die symptome der magersucht, sind:

  • das leben, sowie die gedanken und das handeln drehen sich nur ums körpergewicht
  • man muss im leben immer perfekt sein oder versucht es wenigstens zu sein
  • ständige angst das man zu dick ist
  • mangel an einsicht. es ist doch normal, dass man auf sein gewicht achtet, es aber nicht merkt, dass man schon viel zu dünn ist

binge-eating

binge-eating führt immer wieder periodisch zu fressattacken. das essen wird im gegensatz zur ess-brech- sucht danach nicht abgeführt.

der betroffene kann mit diesem verhalten seine emotionalen bedürfnisse befriedigen. die gefühle wie trauer, einsamkeit, wut oder angst, werden dadurch für kurze seit in den hintergrund gestellt.

anzeichen einer binge-eating-störung sind:

  • eine sättigung bleibt aus
  • schlingen von essen
  • die gefühle von schuld und scham nach der attacke
  • betroffene legen versteckte vorräte an
  • worin liegen die ursachen für selbstschädigendes verhalten?

ein selbstschädigendes verhalten wird meist als krankhaft beschrieben. aber wiederum ist ein selbstschädigendes verhalten auch ein gesellschaftlich anerkanntes phänomen. wer würde denn den gang tätowieren oder das setzen piercings als selbstschädigendes verhalten ansehen! gleiches gilt auch beim alkohol, trinken oder dem rauchen.

man sieht also, es gibt auch ein selbstschädigendes verhalten, welches nicht mit einer erkrankung verbunden ist.

wann aber ist die grenze zu einer krankheit überschritten?

dies hängt zu großen teilen von der jeweiligen definition einer gesellschaft ab. es gibt zum beispiel menschen / personen und 77 oder völker, bei denen es normal ist, sich die haut an armen, beinen und gesicht einzuschneiden. bei uns wäre so ein verhalten schon eine definition von „krank“.

aber so ein verhalten ist nur dann krankhaft, wenn man dies aus einem inneren zwang heraus betreibt. den zwang, sich selbst zu schädigen und damit bestimmte gefühle und / oder reaktionen zu erreichen. die hauptursache dieser zwänge ist immer eine psychische erkrankung.

als hintergrund einer psychischen erkrankung steh bei den meisten betroffenen ein in der vergangenheit erlittener körperlicher, seelischer oder sexueller missbrauch, eine vernachlässigung und das nicht erlernen von gefühlen.

äußere einflüsse und auch gefühle lösen bei den betroffenen ab einem bestimmten punkt (reizschwelle) den drang aus, sich selbst zu verletzten. für außenstehende ist es oft nicht zu verstehen und es mag auch bei den oft großen wunden nicht so aussehen, die betroffenen haben nicht die absicht, sich mit den verletzungen zu töten.

selbstschädigung als appell – hilferuf

eine selbstschädigung kann oftmals auch ein hilferuf oder abel an andere sein. das selbstschädigende verhalten wird also als sprache verwendet, um sich anderen zu zuwenden. betroffene wollen sich so ihrer umwelt mitteilen, dass es dinge gibt, über die sich nicht oder noch nicht sprechen können oder weil es für sie einfach unmöglich ist, das erlebte in worte zu fassen. dieses verhalten sieht man oft nach einem krieg, einer vergewaltigung oder einem sexuellen missbrauch.

selbstschädigung zur manipulation anderer

nach den selbstverletzungen bemerkt, der betroffene die reaktionen seiner umwelt. es besteht meist eine angst oder ein entsetzen und oftmals auch eine hilfsbereitschaft. die betroffenen nehmen die reaktionen genau wahr und nutzen sie oft auch zu ihren gunsten aus.

zum beispiel:

„mir geht es heute ganz schlecht. ich ritze mich mal, dann wird sich um mich gekümmert.“

so erzeugen betroffene eine aufmerksamkeit, welche ihnen sonst nicht zugetragen wird.

totale selbstschädigung – suizid

das größtmögliche selbstschädigende verhalten ist das herbeiführen seines eigenen todes. besonders angehörige sollten dies immer im hinterkopf behalten.

ab wann besteht eine selbstmordgefährdung?

man spricht von einer neigung zur selbsttötung, wenn:

  • gestiken auf eine selbsttötung hinweisen
  • ein eindeutiger todeswunsch besteht
  • es bereits zu versuchen einer selbsttötung gekommen ist
  • die gedanken sich ständig um selbsttötung oder die mittel drehen

was unterscheidet die suizidgedanken vom todeswunsch?

bei den betroffenen drehen sich die gedanken viel um den tod. wie wäre die welt ohne mich, was würden andere denken, wenn ich es mache, wie könnte ich es machen? solche denkweisen beherrschen das denken eines betroffenen immer zu.

das denken an solche dinge kommt bestimmt bei vielen einmal vor. dieser gedanke, dass man einfach nicht mehr kann und am liebsten nicht mehr aufwachen möchte. bei betroffenen sind diese gedanken schon etwas weiter. für angehörige heißt es daher immer auf einen betroffenen zu achten und auch einmal zwischen den zeilen zu lesen. sobald ein betroffener seine gedanken versucht in die tat umzusetzen, sollte gehandelt werden.

bei einem todeswunsch gibt es für die betroffenen oftmals keinen anlass. es besteht nur der wunsch, nicht mehr leben zu wollen. warum das so ist, ist für viele betroffene nicht klar zu definieren.

suizid als freie entscheidung?

die selbsttötung wird oft als eine logische konsequenz von bestimmten ereignissen und / oder faktoren gesehen.

ich falle allen zur last, ich bin es nicht wert zu leben, ich habe kein geld, keine arbeit oder freunde, ich bin todkrank oder mein leben ist schlecht, warum soll ich also noch weiterleben?

mit meinem tod wäre dann alles viel einfacher …

es ist mein freier wille, dass ich nicht mehr leben möchte ….

das ist leider nicht richtig. es ist nicht der freie wille des betroffenen, der hier die regeln im spiel festlegt. es ist meist eine psychische erkrankung. anders gesagt:

die gedanken, die zu einer selbsttötung führen, sind nicht das ergebnis der bestehen faktoren (missbrauch etc.), sondern sie werden durch eine psychische erkrankung ausgelöst. hätte der betroffene diese psychische erkrankung nicht, so würde er nie auf die idee kommen, sich selbst zu töten. er würde versuchen, die auslösenden faktoren und / oder ereignisse zu bewältigen und somit sein leben zu ändern.