was sind assistenzhunde?
was ist ein ptbs-assistenzhund?
wie verhalte ich mich richtig?
Detailreiche, schwarz-weiße Bleistiftskizze eines Golden Retrievers. Der Hund blickt aufmerksam und freundlich, mit offenem Maul und sichtbaren Zähnen. Das detailliert gezeichnete Fell und das Lederhalsband sind gut erkennbar.
Ausbildung

selbstausbildung mit trainerhilfe

der hund wächst beim halter auf, kosten von ca. 15.000 bis 20.0000 euro, ausbildungszeit ca. 24 monate

fremdausbildung

der hund lebt bis zur übergabe beim trainer, kosten von ca. 20.000 bis 30.000 euro, ausbildungszeit ca. 24 bis 36 monate

rechtliches (deutschland)

seit dem 1. märz 2023 regelt die assistenzhundeverordnung (ahundv) die anforderungen an eignung, ausbildung, prüfung und haltung von assistenzhunden. die verordnung sichert auch das zutrittsrecht in typischerweise für die allgemeinheit zugängliche einrichtungen.


Einsatzbereiche

assistenzhunde sind speziell ausgebildete hunde, die dauerhafte begleiter für menschen mit körperlichen oder psychischen einschränkungen sind und als hilfsmittel deren alltag erleichtern und die lebensqualität verbessern sollen. sie sind klar von therapiehunden abzugrenzen, die im rahmen medizinischer behandlungen mit wechselnden patienten arbeiten und beim therapeuten/in der einrichtung verbleiben.

arten

  • signalhunde (für gehörlose)medizinische
  • signalhunde (z.b. anzeige von unterzuckerung)
  • blindenführhunde
  • hunde für menschen mit eingeschränkter mobilität
  • ptbs-assistenzhunde

eignung für den halter

die anschaffung erfordert eine sorgfältige abwägung. wichtig sind unter anderem:

  • die fähigkeit, sich täglich eigenständig um den hund zu kümmern.
  • die akzeptanz der 24/7-beziehung und der notwendigen regelmäßigen übung des hundes.
  • die klärung der finanzierung der hohen ausbildungs- und laufenden kosten.
  • das vorliegen von einschränkungen (z.b. gdb oder pflegegrad).
  • ausbildung und kosten
  • ärztliche bescheinigung über die ptbs und die notwendigkeit des hundes
  • fähigkeit des halters, den hund zu versorgen und zu führen
  • oft ist eine begleitende psychotherapie erforderlich
  • der hund hilft, den alltag zu bewältigen und fördert ein selbstbestimmteres leben.

frage nach behinderung

eigentlich sollte man meinen, dass die höflichkeit es einem gebietet, die privatsphäre anderer, besonders fremder, zu respektieren.

leider ist dies nicht immer der fall. so kommt es immer wieder vor, dass halter von assistenzhunden von fremden einfach angesprochen und nach ihrer behinderung gefragt werden: „welche behinderung haben sie denn?“

es mag sein, dass man einfach nur neugierig ist und das erste mal auf ein assistenzhundeteam trifft. dies gibt einem aber niemals das recht, die privatsphäre zu missachten.

vielleicht ist es von vielen auch nicht böse gemeint, aber diese person kann zu keinem zeitpunkt wissen, welche behinderung dazu geführt hat, dass die betroffene person einen assistenzhund führt. gerade bei ptbs-assistenzhunden oder dergleichen ist das ansprechen durch fremde für den jeweiligen halter noch schlimmer als sonst schon.

man kann immer davon ausgehen, dass jede person, die man mit einem assistenzhund trifft, diesen auch führen darf und dieser eine ordnungsgemäße ausbildung genossen hat.

ptbs assistenzhund?

ein ptbs-assistenzhund ist ein speziell ausgebildeter assistenzhund für menschen mit posttraumatischer belastungsstörung (ptbs). er dient als zuverlässiger partner, um sicherheit, stabilität und emotionale unterstützung im alltag zu geben.

wichtigste aufgaben

  • unterbrechen von flashbacks und dissoziativen zuständen (durch taktile reize)
  • deep pressure therapy (tiefendrucktherapie) zur angst- und stressreduktion
  • frühwarnung bei steigendem stress oder panikattacken
  • sicherheitsmanagement in der öffentlichkeit (abschirmen, distanz schaffen)
  • hilfe bei albträumen und bringen von notfallgegenständen

Sie erlernen spezielle Fertigkeiten zur Unterstützung.


regeln bei der begegnung

unter keinen umständen sollte man jemals einen assistenzhund ohne ausdrückliche erlaubnis einfach berühren, streicheln, anfassen oder ihn anlocken. solch ein respektloses verhalten lenkt den hund unter umständen ab. dadurch kann eine gefahr für den halter entstehen, da der hund von seiner arbeit abgelenkt wird.

man weiß nie, für welche assistenzen der hund ausgebildet wurde. sollte ein assistenzhund zum beispiel darauf trainiert sein, seinen halter zu schützen oder andere menschen abzublocken, so besteht auch für die person, die an den halter herantritt, eine gewisse gefahr, da der assistenzhund sie als bedrohung für seinen halter ansieht. ein assistenzhund würde in solch einem fall nicht beißen, er würde aber mit den ihm beigebrachten mitteln seinen halter schützen.

daher gilt bei einer begegnung mit einem assistenzhund immer:

nicht streicheln!

nicht anfassen!

nicht locken!

begegnung mit einem assistenzhund ohne halter

es kann passieren, dass ihnen ein assistenzhund ohne halter begegnet. auch in diesem fall müssen sie vor dem assistenzhund keine angst haben, da er mit sehr großer wahrscheinlichkeit auf der suche nach hilfe ist und sein halter irgendwo in der nähe in gefahr ist.

assistenzhunde bei der arbeit laufen bis auf wenige ausnahmen immer frei ohne leine, damit sie im notfall hilfe holen können.

sollte ihnen also ein hund, welcher als assistenzhund gekennzeichnet ist, ohne einen halter begegnen:

  • schauen sie, ob in der nähe jemand in gefahr ist.
  • oder folgen sie dem hund; dieser wird sie zu seinem halter führen.

zutrittsrechte

jeder assistenzhundehalter nimmt überall rücksicht auf andere mitmenschen. es ist für manche noch immer ein ungewohnter anblick, einen hund im krankenhaus, in der arztpraxis, in der kirche, im schwimmbad oder beim einkaufen zu treffen. doch aufgrund ihres assistenzhundestatus und der damit zusammenhängenden speziellen ausbildung ist es diesen hunden erlaubt, sich an allen orten aufzuhalten, wo sonst keine hunde hindürfen. dies ist nur durch wenige ausnahmen nicht beschränkt.



Zwei Dokumente zur Kennzeichnung eines Assistenzhundes. Links eine runde Plakette mit der Aufschrift 'Assistenzhund Assistance dog im Sinne des § 12e Absatz 3 BGG' und dem Logo eines Hundes mit Kreuz auf schwarzem Grund, umrahmt von den Farben Deutschlands. Rechts ein Personalausweis im Scheckkartenformat für das 'Mensch-Assistenzhund-Team' mit Platzhaltern für Name, Vorname und Gültigkeitsdatum sowie einer Darstellung des Logos und Braille-Punkten.